Seit mehr als zehn Jahren sind Fassbrausen aus vielen Getränke- und Supermärkten nicht mehr wegzudenken. Doch die Geschichte ist viel älter. Was dahintersteckt, habe ich in einem kurzen Beitrag zusammengefasst.
Fassbrause vom Rhein
2010 war der Startpunkt für ein neues Getränk, aus dem schnell ein eigener Stil wurde: die Fassbrause. Die Kölner Privatbrauerei Gaffel war der Pionier oder „First Mover“ und kam mit einer modernen Interpretation des historischen Trunks heraus. Bis dato war die Sportmolle, so wie sie auch genannt wird, nur in Berlin und Umgebung bekannt. Plötzlich wurde die Fassbrause von Gaffel im Westen populär.
Kräuterlimonade vs. alkoholfreies Bier
Der Berliner Apotheker Ludwig Scholvien hatte 1908 das Getränk für seinen Sohn erfunden. Er nannte seinen alkoholfreien Trunk Fass-Brause, weil er es aus einem Holzfass abfüllte. Ludwig Scholvien vermischte Wasser und Malz mit einem Konzentrat aus Äpfeln und Süßholzwurzeln und schuf so eine Art Kräuterlimonade. Dagegen enthält die rheinische Variante von Gaffel alkoholfreies Bier mit Ingredienzien wie Calcium, Magnesium, Folsäure und Vitamine. Mittlerweile gibt es die Geschmacksrichtungen Zitrone und Orange sowie Apfel naturtrüb, das mit Citra Hopfen angereichert wird.
Sportmolle
Auch wenn die historische Fassbrause keine Verbindung zu Bier hat, setzte sich im Osten der Name Sportmolle durch. Bier heißt aus Berlinerisch Molle. Im Süden Brandenburgs basiert die Fass-Brause auf Himbeere und hat eine rote Farbe.
Apple Beer
Der Erfolg motivierte einige Produzenten, die Berliner Fass-Brause in die USA zu exportieren. 1964 wurde sie dort als Apple Beer angeboten, hat sich aber nicht durchgesetzt. Apple Beer gibt es nur noch vereinzelnd in den westlichen Regionen der Vereinigten Staaten.
Das rheinische Original
Die historische Fass-Brause wird noch produziert, ist aber in Berlin und Umgebung ein Nischenprodukt. Dagegen hat die rheinische Variante Gaffels Fassbrause innerhalb weniger Jahre die Märkte erobert. Viele Nachahmer partizipieren vom Erfolg der Kölner.
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