Wer an Italien denkt, denkt oft an den sonnigen Süden, an Pasta, Pizza und natürlich an köstlichen Wein. Aber die jüngsten Zahlen zeigen einen überraschenden Trend: Bier gewinnt rasant an Boden.
Laut dem Jahresbericht 2022 vom Branchenverband Assobirra trinken Italiener nun durchschnittlich 37,8 Liter Bier pro Kopf. Das sind zwei Liter mehr als noch im Vorjahr. Seit 2012 hat sich der Bierkonsum in Italien stetig erhöht – eine beeindruckende Wende in einem Land, das traditionell als Hochburg des Weins gilt.
Die Pandemie des Jahres 2020 war ein kurzer Dämpfer für diese Entwicklung, doch sobald die Beschränkungen gelockert wurden, ging der Durst nach dem sprudelnden Getränk wieder steil bergauf.
Die Popularität des Bieres ist insbesondere bei den Jüngeren spürbar. Beim Ausgehen wählen sie Bier als Getränk ihrer Wahl, oft begleitet von einer köstlichen Pizza. Aber auch zuhause gewinnt Bier an Beliebtheit, trotz wirtschaftlicher Rückschläge und steigenden Preisen.
Die Zahl zeigt jedoch auch eine interessante Marktverlagerung: Während der inländische Biermarkt um 3,3 Prozent wuchs, stiegen die Importe von internationalen Bieren um satte 10 Prozent. Anscheinend haben die Italiener eine Vorliebe für ausländische Biere entwickelt.
Ein weiterer Faktor für den Bieraufschwung sind die Mikrobrauereien. Im Jahr 2022 produzierten sie 500.000 hl Craft Beer, was einem Marktwert von stolzen 400 Millionen Euro entspricht. Und die Zahl dieser Brauereien hat sich seit 2015 sogar verdoppelt, ein weiteres Zeichen für den wachsenden Bierenthusiasmus in Italien.
Aber der Weinkonsum hat trotz des Aufstiegs des Bieres nicht nachgelassen. Mit einem Durchschnitt von 44 Litern pro Kopf bleibt Wein ein fester Bestandteil der italienischen Kultur und liegt auf Platz zwei hinter Portugal, mit 67,5 Liter pro Kopf der weltweite Spitzenreiter.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends entwickeln werden. Es scheint aber, dass immer mehr Italiener mit einem kühlen Bier anstoßen.
In diesem Sinne, Prost!
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